Du fragst Dich, wo Du auf Reisen überall schlafen kannst? Wir seit jetzt seit über 500 Tagen auf Weltreise. Das sind viele Zeltplätze, Hotels und Jurtencamps. Zeit, eine kleine Anleitung zum Thema Übernachtungen auf Reisen zu schreiben.
Es gibt sechs Kategorien von Übernachtungsmöglichkeiten auf Reisen:
- Hotelzimmer
- Apartments
- AirBnB-Zimmer (mit Familienanschluss)
- Hostel / Dorm
- Campingplätze
- „Kostenlose“ Schlafmöglichkeiten:
- Wildcampen
- Couchsurfing
- Arbeiten für Kost und Logis (workaway.info u.a.)
- bunkabiker.org
- 1nitetent.com
- Warmshowers.org (für Radreisende)
- Hand gegen Koje (für Segler)
Auf Reisen sind Übernachtungen ein wesentlicher Kostentreiber, aber auch ein wichtiger Komfortfaktor. Wenn Du aus Budgetgründen meist wild campst, Dich dabei aber nicht wohlfühlst, kann Dir das die ganze Reise verderben. Andererseits hilft es nichts: wenn Du Dir nicht für jede Nacht ein Hotelzimmer leisten kannst, dann musst Du kreativ werden und andere Schlafmöglichkeiten ausprobieren.
Im Folgenden zeige ich Dir, welche Vorteile bzw. Nachteile die einzelnen Übernachtungsmöglichkeiten bieten. Die Übergänge zwischen den Kategorien sind allerdings manchmal fließend: Du kannst ein Apartment mieten, weil Du Deine Ruhe willst, und bekommst den Vermieter nebenan, der Dich mehr umsorgen will, als es Dir gefällt. Oder Du wünscht Dir von Deinem AirBnB-Host, dass er Dir die Stadt zeigt, er hat aber wenig Zeit oder Interesse. Manchmal brauchst es ein bisschen Glück, aber irgendwann Du wissen, was Du willst und die Übernachtungskategorie so wählen, wie Du es gerade brauchst. Am besten probierst Du verschiedene Varianten aus, irgendwann wirst Du Deine bevorzugte Möglichkeit finden.
Hotelzimmer
In dieser Kategorie gibt es eine riesige Bandbreite: von einem fensterlosen Zimmerchen mit zehn-Quadratmetern bis zur geräumigen Luxussuite gibt es praktisch alles, was das Herz begehrt. Ob der Geldbeutel mitspielt, ist allerdings eine ganz andere Frage. So breit gefächert wie die Angebote sind auch die Preise.
Vorteile
Komfort: Im Hotelzimmer hat man endlich mal wieder den Platz, das Gepäck komplett auszupacken, zu waschen, neu zu sortieren oder einfach nur ein paar Tage rumliegen zu lassen. Wer ein paar Nächte auf dem Campingplatz hinter sich hat, wird sich darüber freuen, dass die Bäder (meist) dazu gehören und man sich die Dusche nicht mit Fremden teilen muss. Auch die Qualität der Betten ist in der Regel mit Isomatte und Schlafsack nicht zu vergleichen.
Privatsphäre: Der Eine mag „seine Ruhe“ und die Anonymität eines Hotelzimmers, der andere fühlt sich einsam. Fakt ist: am meisten Privatsphäre hat man in einem Hotelzimmer.
Sicherheit: In den meisten Reiseländern musst Du Dir um Deine Wertgegenstände keine Sorgen machen. Sei dennoch vorsichtig, prahle nicht mit Geld oder teurer Ausrüstung und gib niemandem eine einfache Gelegenheit. Nutze ggf. den Safe, falls Du nicht alles bei Dir trägst.
Nachteile
Preis: Hotelübernachtungen sind meist teurer als die anderen Varianten. Hier gilt es aber immer, aufzupassen und zu vergleichen. Bei booking.com gibt es zum Beispiel das Genius-Programm. Nach einer bestimmten Anzahl von Buchungen erhältst Du Extrarabatte oder Upgrades auf Zimmerkategorien. Damit kann die Buchung schnell günstiger sein als eine ähnliche Buchung über andere Portale. Allerdings musst Du aufpassen, dass Du Komplettangebote vergleichst. Einige Portale listen Service- oder Reinigungsgebühren erst am Schluss auf, so dass der Gesamtpreis am Ende höher ist, als es auf den ersten Blick scheint.
Anonymität: Ein Hotelzimmer birgt die Gefahr der Vereinsamung, da man sich vielleicht an einem fremden Ort befindet, aber wenig davon mitkriegt. Manche Menschen haben die Tendenz, sich auf ihrem Zimmer einzuigeln, um ihre Ruhe zu haben. In Maßen bzw. „immer mal wieder“ ist das auf Reisen gewünscht und angenehm, aber man sollte sich dieser Gefahr auch bewusst sein und zwischendurch aktiv werden. Sonst hätte man ja auch zuhause bleiben können.
Atmosphäre: Gerade Hotelketten sehen überall gleich aus. Du kriegst von der Atmosphäre und den lokalen Sitten und Gebräuchen vor Ort wenig bis nichts mit.
Ausstattung: Die meisten Hotelzimmer bieten Bett, Schrank, Bad, manchmal noch einen Schreibtisch. Sie bieten fast nie eine Kochgelegenheit. Mehrere Mahlzeiten pro Tag auswärts einzunehmen kann aber die Reisekosten in die Höhe treiben. Manchmal lohnt sich eine teurere Unterkunft schon dadurch, dass sie eine Küche / Küchenzeile oder sogar eine Waschmaschine bietet, weil es im Gegenzug die anderen Kosten senkt.
KREATIVTIPP: Wir haben auch früher schon bei kürzeren Reisen immer Becher und Tauchsieder eingepackt. Mittlerweile nutzen wir eine faltbare Version von Schüsselchen (neudeutsch: bowl) und Becher. Damit können wir morgens schnell Müsli, Kaffee und Tee auf den Tisch bringen und müssen uns erst später ausgehfertig machen. Auch zwischendurch können wir so mal schnell Instant-Ramen oder ähnlich simple Schnellgerichte zubereiten. Für uns ein deutlicher Zugewinn an Komfort und ein Beitrag zu preisbewusstem Reisen. Statt des altmodischen Tauchsieders geht auch ein kleiner Wasserkocher. Dieser braucht aber mehr Stauraum im Gepäck.
Apartments
Das Apartment unterscheidet sich um Hotelzimmer nur dadurch, dass es meist etwas größer ist und eine Küche oder eine Küchenzeile besitzt. Auch das Mieten eines ganzen Hauses fällt in diese Kategorie.
Vorteile
Ausstattung: Apartments sind meist besser ausgestattet als Hotelzimmer. Oft bieten sie eine Küche oder (je nach Größe) zumindest eine Küchenzeile. Dies reduziert Deine Reisenebenkosten enorm. Falls eine Küche oder eine Küchenzeile vorhanden ist, kannst Du selbst kochen und musst nicht für jede Mahlzeit rausgehen. Je nach Reiseland kann dies den Preis Deines Aufenthalts deutlich beeinflussen. Allerdings besteht die Gefahr, dass Du vom Reiseland kulinarisch wenig mitbekommst, wenn Du ausschließlich selbst kochst. Aber die Küche bietet Dir die Möglichkeit, selbst kochen und auswärts zu essen gut auszubalancieren.
Bei vielen Buchungsportalen ist die Suchmaske so kleinteilig, dass sich nach bestimmten Ausstattungsmerkmalen suchen lässt. Wir handhaben es zum Beispiel so, dass wir ungefähr einmal pro Woche eine Unterkunft mit Waschmaschine suchen, um bequem unsere ganze Wäsche waschen zu können. Gerade wenn man dann für mehr als eine Nacht bleibt, kann man alles frisch gewaschen und gut getrocknet wieder einpacken und ist das Thema Wäsche wieder für ein paar Tage los.
Komfort und Privatsphäre eines Apartments ähneln denen des Hotelzimmers, zumindest solange Du das Apartment für Dich alleine hast.
Sicherheit: Noch besser als beim Hotel sieht die Sicherheit beim Apartment aus, da hier niemand Fremdes regelmäßig hereinkommt. Trotzdem schadet es nicht, elementare Regeln zu beherzigen.
Nachteile
Anonymität: Ein alleine bewohntes Apartment bietet wie das Hotelzimmer die Gefahr, einfach drinzubleiben und nichts vom Reiseland zu erfahren. Sei Dir dieser Gefahr bewusst und genieße ansonsten die Ruhe.
Preis: Nach meiner Erfahrung rangiert das Apartment in Bezug auf Kosten an zweiter Stelle nach dem Hotelzimmer. Und: je teurer das Reiseland, desto größer der Preisunterschied zwischen Apartments und Hotels. Ich erkläre mir das damit, dass im Hotel mehr Personen für ihre Dienstleistungen bezahlt werden müssen. Nicht zu vergessen natürlich die „Nebenkosten“ im Hotel durch auswärts Essen und ggf. Nutzung vom Wäscheservice.
Versteckte Kosten: AirBnB galt lange als preisgünstiger Geheimtipp. Meiner Erfahrung nach muss man hierbei allerdings vorsichtig sein. Vergleiche nicht den Preis, der Dir auf der Ergebnisseite Deiner Suche angeboten wird, mit dem vergleichbaren Hotelzimmerpreis. Schaue genau, welche Gebühren für Service, Endreinigung etc. am Ende noch fällig werden und vergleiche den Gesamtpreis.
AirBnB-Zimmer (mit Familienanschluss)
Natürlich kannst Du über das Portal AirBnB auch Unterkünfte buchen, die Du für Dich alleine hast und Deine Ruhe genießen. Dies würde für mich aber in die Kategorie Hotelzimmer oder Apartment fallen. Hier geht es explizit darum, unter Einheimischen zu wohnen. Du hast ein Zimmer in einer Wohnung oder einem Haus, in dem jemand dauerhaft wohnt. Du nutzt Bad, Küche und Wohnzimmer mit ihm gemeinsam.
Vorteile
Atmosphäre: Du wohnst unter Einheimischen. Besser kann man eine Stadt oder ein Land nicht kennenlernen. Du kannst alle Fragen stellen, die Du schon lange stellen wolltest und lernst lokale Sitten und Gebräuche kennen. Vielleicht kocht Ihr gemeinsam und Du lernst authentische Landesküche kennen, ohne ein teures Restaurant besuchen zu müssen. Wir haben die locals immer nach der Aussprache von bestimmten Worten in der Landessprache gefragt und waren oft überrascht, wie weit wir manchmal daneben lagen.
Komfort: Ähnlich wie bei einem Apartment hast Du Bett, Bad Küche und Waschmaschine zur Verfügung.
Preis: Nach meiner Erfahrung sind AirBnB-Zimmer günstiger als Hotelzimmer oder Apartments. Natürlich ist diese Aussage pauschal und mit Vorsicht zu genießen, auch bei diesen Zimmern ist die Bandbreite groß und Du musst das suchen und finden, was zu Deiner Situation und zu Deinem Geldbeutel passt.
Nachteile
Privatsphäre: Durch den Familienanschluss kannst Du die Privatsphäre als eingeschränkt wahrnehmen. Je nach Typ ist das aber Vor- oder Nachteil. Falls Du eher Deine Ruhe suchst, kannst Du ja die Übernachtungen mit Familienanschluss vorsichtig dosieren und so entspannt ihre Vorteile genießen.
Versteckte Kosten: AirBnB galt lange als preisgünstiger Geheimtipp. Meiner Erfahrung nach muss man hierbei allerdings vorsichtig sein. Vergleiche nicht den Preis, der Dir auf der Ergebnisseite Deiner Suche angeboten wird, mit dem vergleichbaren Hotelzimmerpreis. Schaue genau, welche Gebühren für Service, Endreinigung etc. am Ende noch fällig werden und vergleiche den Gesamtpreis.
Hostel
Im Hostel mietest Du Dir ein Bett im (nicht immer nach Geschlecht getrennten) Schlafsaal (Dorm, vom englischen dormitory) und teilst Dir mit anderen ein Gemeinschaftsbad. Es gibt auch Privatzimmer, aber das ist ein anders Kapitel.
Der international gebräuchliche Begriff Hostel entspricht im Deutschen der Jugendherberge. Die Nutzer sind tendenziell eher jung, allerdings steht das Hostel allen Altersgruppen offen.
Vorteile
Preis: Hostelzimmer sind billig. Dazu gibt es nicht viel mehr zu sagen.
Atmosphäre: Durch die räumliche Nähe, gerade auch in der Gemeinschaftsküche, lernst Du leicht andere Menschen kennen. Dies sind meist aber andere Reisenden, keine Einheimischen. Wenn Du aber Lust auf Kontakte hast, dann sind Hostel der richtige Ort für Dich. Schon manch durchgezechte Nacht hat Freunde fürs Leben beschert, gerade weil sich im Hostel viele Menschen mit denselben Interessen, nämlich das Reisen, treffen.
Nachteile
Komfort: Mit mehreren Unbekannten im selben Raum zu schlafen erfordert Übung und Gelassenheit. Ohrstöpsel und Schlafbrille helfen.
Reise-Ausstattung: Wer nur in Hotelzimmern oder Apartments übernachtet, macht sich keine Gedanken, ob er Handtücher oder Flipflops einpackt. Wer zumindest gelegentlich Gemeinschaftsduschen nutzt, kommt um Badeschlappen oder ähnliches und ein eigenes Handtuch nicht herum. Praktisch sind Microfaserhandtücher, die wenig Stauraum brauchen und schnell trocknen.
Sicherheit: Lass Deine Sachen lieber nicht unbeaufsichtigt. Nutze alle Möglichkeiten, Dinge wegzuschließen, entweder im Spind im Zimmer oder an der Rezeption. Auch Paksafes sind eine nützliche Anschaffung.
TIPP: Lade lieber die Powerbank unbeaufsichtigt als das Smartphone! Eine Powerbank kannst Du in jedem Elektronikladen ersetzen, Dein Smartphone und die Daten darauf nicht.
Campingplätze
Die Campingplätze von heute sind mit den Campingplätzen von früher nicht mehr zu vergleichen. Leider bedeutet das auch, dass heute die Mehrzahl der Plätze von Wohnmobilen jeglicher Größe und Ausstattung beherrscht werden. Es lohnt sich aber, nach Campingplätzen Ausschau zu halten, bei denen die wenigen Zelte nicht lieblos in eine Ecke gedrängt werden. Wenn der Campingplatz nämlich schön ist, gibt es wenig Besseres zum Übernachten auf Reisen.
Campingplätze können sehr unterschiedlich ausgestattet sein. Gerade in Skandinavien sind Hütten sehr verbreitet, in denen Stockbetten stehen, oft gibt es auch Kochplatten, nicht immer allerdings fließendes Wasser dazu. Meist muss man für die Dusche und Toilette auf Gemeinschaftsräume zurückgreifen.
In südlicheren Ländern Europas oder Asien ist auch Glamping mittlerweile verbreitet. Glamping ist die Kurzform für Glamour-Camping. Hierbei handelt es sich um luxuriöse Zelte, die es manchmal mit dem Komfort einer Zwei-Zimmer-Wohnung aufnehmen können.
Aber egal wie der Platz ausgestattet ist, es gilt praktisch immer: preisgünstig, aber manchmal muss man Abstriche in Bezug auf Komfort und Ruhe in Kauf nehmen (Kleinkinder oder Tiere im Nachbarzelt, Gemeinschaftstoiletten…). Dafür ist meist leicht, mit seinen Zeltnachbarn ins Gespräch zu kommen und ein Seeblick vom Zelt aus ist ziemlich unschlagbar schön.
Vorteile
Preis: Ein Platz für das Zelt ist meist billig, deutlich teurer sind die Hütten, allerdings ohne so teuer zu sein wie ein Hotel oder ein Apartment.
Atmosphäre: Die relaxte Atmosphäre auf dem Platz muss man mögen, aber dann ist Campen die entspannteste Variante überhaupt. Mit einem Bier in der Hand mit den Bewohnern des Nachbarzelts ins Gespräch zu kommen macht Spaß und man lernt diverse Nationalitäten kennen. Eine Übernachtung im Zelt kann auch sehr romantisch sein.
Nachteile
Komfort: Je nach Ausstattung variiert der Komfort. Dünne Isomatte und Schlafsack können nachts schon mal für Kälte sorgen, auch fehlende Stühle oder die Erfahrung, im strömenden Regen durch den Matsch zur Toilette zu müssen, kann das Reiseerlebnis trüben. Andererseits erinnern wir uns später nie wieder an das bequeme Hotelbett, die Schlammschlacht auf dem Campingplatz im Sturm bleibt dafür dauerhaft in Erinnerung.
Sicherheit: Da ein Zelt nicht abschließbar ist, gilt: lieber Vorsicht als Reue. Nutze Schließfächer an der Rezeption oder trage wichtige Gegenstände bei Dir. Auch Paksafes helfen.
Reise-Ausstattung: Ähnlich wie im Hostel gilt: Handtücher, Flipflops, Ohrstöpsel und Schlafbrille gehören in die Standardausrüstung.
Privatsphäre: Auch wenn ein Zelt die Illusion von Wänden bietet, hört man draußen doch alle Geräusche, egal ob der Nachbar schnarcht oder pupst. Wenn wenig los ist, kann man das Zelt etwas entfernt von den anderen aufstellen, ansonsten muss man damit leben – oder in gute Ohrstöpsel investieren.
Kostenlose Schlafmöglichkeiten
Wer mit wenig Budget unterwegs ist, kann auch auf kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten zurückgreifen. Kostenlos heißt in diesem Zusammenhang „sie kosten kein Geld“. Das bedeutet aber nicht, dass keine Gegenleistung erwartet wird, in Form von Gesellschaft, Geschichten, etc. Es gibt verschiedene Angebote, manche sind für eine eingegrenzte Zielgruppe (bspw. Fahrradfahrer oder Segler) gedacht.
Wildcampen
Wer träumt nicht davon: am perfekten Strand oder der tollen Steilküste mit Blick auf den Sonnenuntergang einzuschlafen. Ein Hotel in solcher Lage ist für die meisten nicht bezahlbar.
Am einfachsten erreichst Du eine kostenlose Übernachtung, indem Du einfach Dein Zelt irgendwo aufbaust. Je nach Land ist das allerdings einfach, kompliziert oder sogar verboten. In Skandinavien ist es durch das Jedermannsrecht zwar ein bisschen reglementiert, aber immer noch einfach; in vielen Ländern Europas ist es schlichtweg verboten. In Ländern mit viel Fläche und wenig Infrastruktur wie Kirgistan oder Tadschikistan ist Wildcampen normal, während es in Neuseeland durch die vielen Camper immer mehr eingeschränkt wird. Informiere Dich im Vorfeld gut, bevor Du Dir Ärger einhandelst.
Es gibt mittlerweile viele Apps, die dabei helfen, einen Schlafplatz zu finden. Hier nur ein paar internationale Beispiele, für viele Länder gibt es spezielle Apps (NorCamp für Norwegen …).
- iOverlander
- Park4night
- Google Maps Satellitenansicht
Couchsurfing
Beim Couchsurfen geht es um eine kostenlose Übernachtung bei Privatpersonen zuhause. Dabei hast Du vielleicht ein Zimmer, oft aber wirklich nur eine Couch. Du musst mit wenig Privatsphäre rechnen, immerhin bist Du der Gast, dafür bekommst Du einen Einblick ins Gastland wie sonst kaum. Du lernst viele unterschiedliche Menschen in Ihren persönlichen Lebensumständen kennen. Couchsurfing bedeutet authentisches Erleben eines neuen Ortes und vermutlich viele Insidertipps von Deinem Host.
Wer das noch nie gemacht hat, aber neugierig ist, dem empfehle ich das Buch „Couchsurfing im Iran“ von Peter Orth. Spätestens nach dieser Lektüre wirst Du es ausprobieren wollen.
In den Medien wird Couchsurfing gelegentlich mit Sicherheitsproblemen in Verbindung gebracht. Einer der ganz frühen Couchsurfer schreibt dazu: „Die Wahrscheinlichkeit Opfer einer Straftat beim Couchsurfen zu werden, ist nicht größer als anderswo. Du kannst auch in der Disko oder im Wald vergewaltigt werden. Du kannst auch im Hotel beim Duschen gefilmt werden und Du kannst auch auf der Straße oder im Park beklaut werden.“ Sein Blog, gerade zum Thema Couchsurfen, ist absolut lesenswert: https://rooksack.de/couchsurfing-weltweit-kostenlos-schlafen/
Bunk a Biker
Auf der englischsprachigen Seite bunkabiker.org werden kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten speziell für Motorradfahrer gesammelt. Die Seite ist nicht-kommerziell, klein, aber sehr hilfreich. Zee Traveler, die einige von Euch bestimmt aus den sozialen Medien kennen, hat eine gute Sache auf die Beine gestellt. In den FAQ werden viele Fragen beantwortet, u.a. wird gefragt: „Was kann ich von meinen Gästen verlangen?“ Antwort: Alles, außer Bezahlung. Also Dinge wie Vorabkopie vom Führerschein, nicht rauchen und solche DInge, die für viele von uns ohnehin selbstverständlich sind. https://www.bunkabiker.org/
1nitetent.com
1nitetent (one night tent, auf Deutsch: Zelt für eine Nacht) funktioniert wie Couchsurfen – nur draußen. Die Webseite sammelt Plätze auf einer Landkarte. Hinter diesen stehen nette Menschen, die ihren Garten für eine Nacht mit dir teilen. Dies trägt der Tatsache Rechnung, dass in Deutschland Wildcampen verboten ist und Campingplätze immer teurer werden. https://1nitetent.com
Warmshowers.org
Warmshowers (auf Deutsch: warme Duschen) ist eine kostenfreie, weltweite Organisation für Beherbergung von gastfreundlichen Radreisenden. Menschen, die Tourenradfahrer(innen) beherbergen wollen, melden sich an, stellen ihre Informationen zur Verfügung und haben hie und da jemanden zu Gast, mit dem oder der sie spannende Geschichten und einen tollen Abend teilen!
Warmshowers ist in 161 Länder vertreten und es sind fast 100.000 Hosts gemeldet. https://de.warmshowers.org/faq
Arbeiten für Kost und Logis
Beim Arbeiten für Kost und Logis handelt es sich um eine spezielle Variante von work&travel. Dabei ist es üblich, sich für Tage oder Wochen irgendwo einzumieten, meist vier bis fünf Stunden am Tag zu arbeiten (fünf Tage die Woche), ohne für Mahlzeiten oder die Unterbringung bezahlen zu müssen. Manchmal wird man zusätzlich noch entlohnt. Die Art der Arbeit ist so vielfältig wie Land und Leute sind: Mitarbeit auf Farmen, in Familien zur Kinderbetreuung oder Hilfe bei Bau- bzw. Renovierungsprojekten. Manchmal locken besondere Orte wie ein Leuchtturm in Norwegen oder das Jurtencamp in Kirgistan. Es gibt verschiedene Webseiten, die Anbieter und Suchende zusammenbringen. Dies ist auch eine gute Methode, Land und Leute abseits der üblichen Touristenpfade kennenzulernen.
Bei der Jobsuche kann man Glück oder Pech haben. Wir haben einige Reisende kennengelernt, die total begeistert waren und noch jahrelang Kontakt zu ihren Hosts gehalten haben. Wir hatten eher Pech und verstanden uns mit unseren Hosts nicht so gut. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert – und wenn Deine Reise so lange dauert, wie Dein Budget reicht, ist es eine schöne Gelegenheit, die Reisedauer zu verlängern.
Hier die drei bekanntesten Anbieter:
Hand gegen Koje
„Hand gegen Koje“ steht unter Seglern für günstiges Mitsegeln gegen aktive Unterstützung bei allen Arbeiten an Bord. https://www.handgegenkoje.de/
Sonstige Schlafmöglichkeiten:
Es gibt unzählige weitere Übernachtungsvarianten, mit etwas Kreativität findest Du noch viel mehr.
- Nachtfahrten buchen: Nächtliches Reisen ermöglicht Dir mehr oder weniger entspanntes Schlafen im Bus, Zug oder Flugzeug
- Am Flughafen schlafen (https://www.sleepinginairports.net/)
- House-Sitting oder Pet-Sitting: Kostenfreies Wohnen, damit Häuser nicht leer stehen, während ihre Besitzer verreist sind. Diverse Plattformen bieten das Zusammenführen der beiden Parteien an (z.B. trustedhousesitters.com). Oft (aber nicht immer) geht es auch darum, dass Haustiere versorgt werden sollen.
- Haus- oder Wohnungstausch
Und was fange ich jetzt mit diesen vielen Infos an?
Du siehst, es gibt unzählige Möglichkeiten, eine Übernachtungsvariante zu finden. Ich habe versucht, diese Möglichkeiten nicht nur aufzuzählen, sondern zu strukturieren. Damit kannst Du Dir immer das aussuchen, was für Dich in Deiner aktuellen Situation das Beste ist. Manchmal ist es das anonyme Hotelzimmer. Manchmal ist Couchsurfing. Und manchmal ist das Wildcampen an einem einsamen skandinavischen Fjord der Höhepunkt der Woche.
Noch ein Tipp zum Schluss: Such Dir länderspezifische Besonderheiten, dann hast Du die Möglichkeit, noch tiefer in die Besonderheiten eines Landes einzutauchen. Hier ein paar Beispiele:
- Jurtencamps in Kirgistan und der Mongolei (einfach hinfahren oder über booking.com buchen)
- Hobbithöhlen in Neuseeland
- Übernachtungen im Kloster
- Eishöhlen oder Iglus in Skandinavien
- Baumhäuser in Costa Rica
Falls Dich das Thema „Wie finanziere ich eine Weltreise?“ interessiert, schau doch in unserem Artikel nach: https://www.discoveringtheworld.de/wie-finanziere-ich-meine-weltreise